Geschrieben am 22.08.2021 von:
Felix Thiemann
Weniger Geld für die Arbeit im Home-Office - Geht das auch in Deutschland?
Die Ankündigung, dass Google seinen Homeoffice-Beschäftigten weniger Geld zahlen will, sorgt für Aufsehen.
In Deutschland fragen sich Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen, ob so etwas auch hier möglich wäre.
Die Beschäftigten haben ja durch die Arbeit im Home-Office vielleicht geringere Lebenshaltungskosten, weil sie nicht mehr in der „teuren Stadt“ wohnen und nicht mehr pendeln und sich teure Anzüge und Kostüme kaufen müssen, sondern ihrer Tätigkeit aus der an gutes Internet angeschlossenen Hütte im Wald bzw. Wohnung in der Kleinstadt nachgehen können und hierfür Jogginghose und Hoodie nicht ausziehen müssen. Wozu also noch so ein hohes Gehalt zahlen?
So einfach geht das aber nicht. Eine einseitige Lohnabsenkung durch den Arbeitgeber ist nicht zulässig und selbst eine Änderungskündigung zur Entgeltabsenkung dürfte in diesem Fall nicht zu rechtfertigen sein.
Die Arbeitsvertragsparteien müssten schon eine einvernehmliche Vertragsänderung treffen, in der sich der/die Arbeitnehmer*in mit dem reduzierten Gehalt einverstanden erklärt. Vielleicht ist ihm/ihr es ja tatsächlich so viel Wert, im Gegenzug das Recht zu erhalten, von zu Hause aus zu arbeiten.
Dann, aber auch nur dann, dürfte eine derartige Kürzung auch in Deutschland möglich sein. Über den Kopf der Arbeitnehmer*innen hinweg läuft das aber nicht.
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Geschrieben von Felix Thiemann am 22.08.2021 Zurück zur Übersicht ❯